Über Uns

Der Heimat- und Volkstrachtenverein Ebrachtaler Köttmannsdorf e. V. fördert das fränkische Brauchtum durch traditionelle Trachten, Musik und Tanz. Er betreibt das Waldhaus Köttmannsdorf, das als Vereinsheim und Ausflugsziel dient. Hier werden regionale Spezialitäten und Getränke in einer familiären Atmosphäre angeboten. Das Waldhaus kann zudem für Feiern gemietet werden, und es finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Die Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich für die Pflege des Vereins und der umliegenden Natur, wobei Gemeinschaft und Tradition im Mittelpunkt stehen.

Vereinsgeschichte: Ein Blick zurück auf unsere Wurzeln

Am 19. Februar 1933 trafen sich eine Gruppe junger Männer, die von einer starken Heimatverbundenheit geprägt waren, um den Verein “Edelweiß” zu gründen. Ihr Ziel war es, die Kameradschaft zu pflegen, gemeinsame Wanderungen zu unternehmen und vor allem das Laienspiel zu fördern. Der Verein entwickelte sich schnell zu einer lebendigen Gemeinschaft. Doch durch die politische “Gleichschaltung” verlor auch “Edelweiß” Köttmannsdorf seine Unabhängigkeit. Um einer Auflösung zu entgehen, schloss sich der Verein 1936 dem 0stmärkischen Trachtenbund an.

Mit dem Anschluss kamen neue Herausforderungen: Tracht und deren Pflege wurden Teil des Vereinslebens. Dank der Unterstützung der “Regnitztaler” aus Bamberg konnte eine Trachtengruppe aufgebaut werden, die alte Tänze wiederaufleben ließ und öffentlich aufführte, unter anderem in Bayreuth und Bamberg. Der Ausbruch des Krieges 1939 brachte diese positive Entwicklung jedoch abrupt zum Stillstand. Viele Mitglieder mussten an die Front und opferten ihr Leben und ihre Gesundheit.

Trotz der schwierigen Nachkriegszeit erwachte 1947 der Wunsch, den Verein wiederzubeleben. Junge Leute, unterstützt von älteren Mitgliedern, gründeten den Verein im September 1947 neu. Mit viel Energie widmeten sie sich erneut dem Laienspiel, das in der Dorfgemeinschaft großen Anklang fand. Doch leider geriet das Laienspiel nach vielen erfolgreichen Jahren in Vergessenheit.

Die traditionellen “Waldfeste” vor und nach dem Krieg, die bis heute stattfinden, zeugen von der starken Verbundenheit des Vereins mit der örtlichen Bevölkerung. Auch der Trachtengedanke erlebte eine Renaissance. Bald wurde eine Jugendgruppe gegründet und neue Trachten angeschafft. Die Freundschaft zu den “Regnitztalern” Bamberg belebte das Vereinsleben und brachte neue Impulse. Der Beitritt zur “Vereinigung bayerischer Volkstrachtenvereine links der Donau” ermöglichte es dem Verein, sich auch überregional zu engagieren. Veranstaltungen wie das oberfränkische Trachtenfest, das Gaufest und der oberfränkische Jugendtag wurden regelmäßig besucht, und die Teilnahme am Festzug zur Eröffnung des Münchner Oktoberfestes war stets ein Highlight.

Durch die erfolgreiche Jugendarbeit wurde der Verein weit über die Region hinaus bekannt und konnte viele Erfolge verzeichnen. Die Köttmannsdorfer Trachtengruppe war auch beim Fürther Kirchweih- und Erntedankzug immer gern gesehen.

Ein glanzvoller Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das Fest der Fahnenweihe am 2. und 3. August 1958, anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins. Der Festabend, die Fahnenweihe und der Festzug von der Kirche in Sassanfahrt nach Köttmannsdorf waren ein einmaliges Ereignis für die gesamte Gemeinde und umliegenden Ortschaften.

Zum 35. Jubiläum im Jahr 1968 bewarben sich die “Ebrachtaler” erfolgreich um die Ausrichtung des 19. Oberfränkischen Bezirkstrachtenfestes. Vom 8. bis 9. Juni 1968 wurde unter der Schirmherrschaft von Landrat Otto Neukum gefeiert.

Viele Jahre diente das Gasthaus “Karl Werthmann” in Köttmannsdorf als Vereinslokal. Mit den Jahren wuchs jedoch der Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim. 1968 erwarb der Verein ein Waldgrundstück und begann 1970 mit dem Bau des Vereinsheims, das bis heute das Herzstück des Vereinslebens ist.

Im Jahr 1981 wurde vor dem Waldhaus eine Gedenkstätte für die verstorbenen Mitglieder errichtet, gestiftet von der Firma Josef Römer, Steinmetzmeister in Köttmannsdorf. Vom 17. bis 19. September 1983 feierten die “Ebrachtaler” ihren 50. Geburtstag mit einem großen Festzelt auf dem Vereinsgelände.

Der 60. Geburtstag des Vereins markierte eine Phase der Erneuerung, bei der das Vereinsleben neue Impulse erhielt. Auch wenn das Interesse an Tradition und Brauchtum in den folgenden Jahrzehnten allgemein nachließ, konnten die Ebrachtaler bis heute bestehen. 2023 erfolgte ein Generationswechsel in der Vereinsführung mit dem Ziel, Altes zu bewahren und zugleich neue Wege zu gehen, um den Verein lebendig zu halten.

Heute blicken wir dankbar auf die vielen Menschen zurück, die durch ihren Beitrag, im Großen wie im Kleinen, das Wohlergehen der Ebrachtaler ermöglicht haben. Mögen auch in Zukunft gute Geister den Verein begleiten und für dessen erfolgreichen Fortbestand sorgen – gemäß unserem Motto: „Treu dem guten alten Brauch möchten wir Sitt’ und Tracht der Alten erhalten.“